Über Magistretti

Vico Magistrettis Arbeit und Forschung haben die Geschichte des italienischen Designs durchquert, dessen unbestrittener Vater er ist. Er wurde am 6. Oktober 1920 in Mailand geboren und schloss 1945 sein Architekturstudium am Mailänder Polytechnikum ab. Als Schüler von Ernesto Nathan Rogers studierte er auch an der „Champ Universitarie Italien de Lausanne“. Vico Magistretti ist nicht nur Architekt und Designer, sondern auch einer der erfolgreichsten Stadtplaner Italiens. 1956 war er einer der Gründer der ADI, der Association for Industrial Design. Er wurde 1958 Mitglied der CIAM. Akademiker von San Luca (1967). Seit 1983 ist er Honorary Fellow am Royal College of Art in London, wo er 1990 zum Honorary Professor und 1996 zum Senior Fellow gewählt wurde. 1986 wurde er zum Honorary Fellow Honoris Cause des RIAS of Aberdeen ernannt. 1992 wurde er zum Honorary Royal Designer for Industry der RSA of London ernannt. Unter den an Vico Magistretti verliehenen Preisen: Goldmedaille bei der IX. Triennale 1951; Compasso d'Oro 1967; Zwei goldene Kompasse 1979; Zwei goldene Kompasse für sein Lebenswerk 1995; Zwei Gold- und zwei Silbermedaillen bei den Wiener Möbelsalons International 1970; Goldener Stuhl im Möbelsalon in Köln 1982; Goldmedaille SIAD von London; Goldmedaille „Apostel des Designs“ Mailand 1997. Er hat an Ausstellungen teilgenommen und Konferenzen in Europa, Amerika und Japan abgehalten. Seine Designarbeiten sind in den ständigen Sammlungen des MOMA in New York und 13 weiteren amerikanischen und europäischen Museen vertreten. Zu seinen architektonischen Werken gehören: in Mailand die Kirche in QT8, der Parkturm in der Via Rovere, der Turm in der Piazzale Aquileja, das Haus in der Via S. Marco, Sitz der Biologieabteilung der Staatlichen Universität; Villen in Azzate, Arenzano, Carimate; das Rathaus von Cusano Milanino; ein Haus in Tokio; das Cavagnari-Zentrum der Cassa di Risparmio di Parma; Sparkasse Tecnocentro von Bologna; Mailänder U-Bahn-Depot. „Beim Design kommt es darauf an, dass das Konzept in einer Skizze ausgedrückt wird.“ Von der Skizze zur Form: Vico Magistretti hat nie technische Zeichnungen gemacht, sondern Skizzen, die die Idee zum Ausdruck bringen. Überzeugt, dass bestimmte Stücke konzeptionell einfach per Telefon zu kommunizieren sind. Skizzen, manchmal beiläufig gezeichnet auf der Rückseite eines Umschlags, auf der Seite einer Zeitung, auf dem U-Bahn-Ticket. Seine Arbeitsweise führt ihn daher dazu, mit Technikern und Produzenten zu sprechen, einen Vergleich und Gedankenaustausch über die Entstehung des Produkts zu führen: „Design bedeutet, gemeinsam zu reden.“ Im Bereich Industriedesign hat er mit vielen Unternehmen zusammengearbeitet und kooperiert, darunter: Artemide, Cassina, De Padova, Flou, FontanaArte, Fredericia, Fritz Hansen, Campeggi, Kartell, O-Luce, Schiffini, Olivari, für die er einige davon entwirft Die bedeutendsten Produkte der Massenproduktion des italienischen Industriedesigns: Stühle, Lampen, Tische, Betten, Küchen, Kleiderschränke, Bücherregale. Fast alle sind noch in Produktion.